Standard des Beauceron
FCI-Standard Nr. 44, Ursprung: Frankreich, Übersetzung: M. Schneider 19.06.1989/D

ALLGEMEINE ERSCHEINUNG:
Imposanter, starker, harter, kraftstrotzender, gut gebauter und muskulöser Hund ohne jede Schwerfälligkeit. Sicheres, furchtloses Auftreten.

GRÖSSE:
Rüden 65 - 70 cm
Hündinnen 61 - 68 cm

KOPF:
Lang (2/5 der Widerristhöhe) und im Verhältnis zum Körper stehend.

SCHÄDEL:
Flach oder von einer Seite zur anderen leicht gewölbt; Scheitellinie wenig ausgeprägt. Hinterhauptbein sichtbar; Kopf gut gemeißelt, von harmonischer Linienführung, ohne Schwächen. Stirnabsatz (Stop) wenig ausgeprägt und in der Mitte zwischen Hinterhauptbein und Nasenspitze liegend. Schädelbreite und Kopfhöhe sollen etwas weniger als die Hälfte der gesamten Kopflänge ausmachen. Nasenrücken nicht gewölbt, doch gegen den Nasenschwamm hin leicht abgebogen (konvex). Aus der Seitenansicht soll der Nasenrücken mit der oberen Schädellinie annähernd parallel laufen.

FANG:
Weder schmal noch spitz. Lefzen trocken, geschlossen, ausnahmslos gut pigmentiert. Oberlippe die Unterlippe bedeckend ohne lose überzuhängen, im Lippenwinkel einen sehr leichten Taschenansatz bildend, der jedoch stets fest bleiben muß.

GEBISS:
Kräftig, weiß, Scherengebiß, wobei die oberen Schneidezähne die unteren bedecken sollen, ohne den Kontakt zu verlieren. Das Gebiß soll vollständig sein, doch ist der funktionellen Bedeutung der verschiedenen Zähne gebührend Rechnung zu tragen.

NASE:
Der Nasenspiegel muß dem Fang entsprechen, weder zu schmal noch zu groß sein, doch gut entwickelt, nie gespalten, stets schwarz; aus der Seitenansicht hat er in der Verlängerung der oberen Lefzen zu liegen.

AUGEN:
Horizontal liegend (bei waagrecht getragenem Kopf), stets von dunkler Farbe, nie heller als haselnußbraun, selbst wenn der Brand aufgehellt ist. Der Augapfel ist immer rund, nur die Lidöffnung ist von Rasse zu Rasse verschieden. Beim Beauceron ist sie in der Form leicht oval.

SCHÄFERHUNDAUSDRUCK:
Das heißt, offen, nie bösartig, ängstlich oder scheu.

OHREN:
Hoch angesetzt. Wenn kupiert (nur bei ausländischer Zucht), müssen sie aufrecht getragen werden, weder auseinander- noch zueinanderstrebend, mit der Spitze leicht nach vorne zeigend. Bei korrekt getragenen Ohren verlaufen zwei, die Halslinie verlängernde Linien, genau durch die Mitte der Ohrmuschel. Nicht kupierte Ohren dürfen nicht anliegend hängen, obwohl sie flach und eher kurz gewünscht werden. Die Länge des nicht kupierten Ohres soll der Hälfte der gesamten Kopflänge entsprechen. Bei gleichwertiger Qualität ist der Hund mit kupierten Ohren (aus ausländischer Zucht) dem unkupierten gleichzustellen.

KÖRPERBAU:
Der Berger de Beauce - Beauceron - soll weder zu lang noch zu kurz gebaut sein, sondern in jeder Beziehung harmonisch proportioniert wirken. Die Körperlänge von Buggelenk zum Sitzbeinhöcker gemessen übertrifft die Widerristhöhe beim Rüden um 1,5 cm, bei der Hündin 1,5-2 cm; Hals gut bemuskelt und fest mit den Schultern verbunden, den Kopf stolz tragend. Brust breit, tief und lang; Brustumfang die Widerristhöhe um 1/5 übertreffend. Brust bis zu den Ellenbogen reichend, flache Rippen lang und biegsam. Schulter von mittlerer Länge und schräg liegend, Rücken gerade. Widerrist gut ausgeprägt. Lenden breit und gut mit dem Rücken verbunden. Kruppe nur leicht abfallend und dies ausschließlich gegen den Rutenansatz hin. Kniegelenk nicht zu stark gewinkelt. Unterschenkel etwas nach hinten gestellt. Sprunggelenk kräftig, tiefgestellt (nicht zu bodennah, etwa auf einem Viertel der Gesamthöhe liegend), mit dem Unterschenkel einen gut geöffneten Winkel bildend. Hintermittelfuß senkrecht, leicht hinter dem Sitzbeinhöcker stehend. Unterarm trocken bemuskelt, Vorder- und Hinterläufe gerade und parallel, sowohl von der Seite aus, wie auch von vorne und von hinten gesehen.

RUTE:
Lang, nicht kupiert, tief getragen, mindestens bis zum Sprunggelenk reichend, ohne seitliche Abweichungen, an der Spitze leicht hakenförmig aufgebogen (in der Form eines „J“).

HAAR:
Sehr kurz am Kopf, stark, kurz, dick, geschlossen und anliegend am Körper, 3 - 4 cm lang. Hinterbacken und Unterseite der Rute leicht aber unbedingt befranst. Unter dem Deckhaar befindet sich sehr kurze, feine, dichte und daunenweiche Unterwolle, die vorzugsweise von mausgrauer Farbe ist. Sie darf keinesfalls durch das Deckhaar sichtbar sein.

PFOTEN:
Kräftig, rund, Nägel stets schwarz, Ballen hart aber federnd.

AFTERKRALLEN:
Die Hinterläufe müssen an ihrer Innenseite doppelte Afterkrallen tragen, die zwei gut von einander getrennte „Daumen“ bilden und ganz nahe bei der Pfote sitzen sollen. (Grund: Ihre Anwesenheit ergibt eine größere tragende Fläche).

FARBEN:
A) Schwarz mit Brand (zweifarbig) sog. „Bas Rouge“ (Rotstrumpf), die schwarze Farbe muß rein, der Brand eichhörnchenrot sein und sich wie folgt verteilen: rote Flecken über den Augen, rote Abzeichen seitlich des Fanges, die sich zu den Backen hin verschmälern und nie bis zum Ohransatz hin reichen dürfen; zwei rote Brustflecken werden einem einzigen vorgezogen; Kehle und Analgegend rot; das Rot der Pfoten und Mittelfuß soll sich nach oben allmählich mit Schwarz vermischen und nicht mehr als ein Drittel des gesamten Laufes bedecken, dabei an dessen Innenseite etwas weiter hinaufreichen. Einige weiße Brusthaare sind gestattet.
B) Arlequin (Harlekin); grau, schwarz und rot (dreifarbig). Das Haarkleid ist zu gleichen Teilen grau und schwarz gefleckt oder mehr schwarz als grau; der Brand bedeckt die gleichen Stellen, wie bei den zweifarbigen Hunden.

HALTUNG:
Der Beauceron ist in natürlicher Haltung zu bewerten. Der Aussteller darf die Stellung seines Hundes verbessern, doch muß der Richter ausschließlich die natürliche Haltung für die Bewertung berücksichtigen.

GANGWERK:
Das Gangwerk muß unbedingt bewertet werden. Ein Herdenhund kann niemals vollumfänglich im Stand bewertet werden. Die Bewegungen müssen federnd und frei sein, wobei sich die Läufe parallel zueinander bewegen. Ein Hund, dem es in der Bewegung an Stabilität fehlt, ist fehlerhaft. Die verschiedenen Gangarten sind: Schritt, kurzer Trab, langer Trab, Galopp. Der Beauceron muß einen langen Trab zeigen.

WESEN:
Der Berger de Beauce soll im Wesen ruhig-mutig sein. Hunde, die eine grundlose Aggressivität zeigen, ängstlich oder übertrieben scheu sind, müssen disqualifiziert werden.




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